VERANSTALTUNGEN
VERANSTALTUNGEN AUS PANKETAL UND DEM BARNIM
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Wie bereits im letzten Jahr haben die demokratischen Parteien und Wählergemeinschaften Panketals und die SPD-Bernau zu einem gemeinsamen Gedenken der Opfer von Terror, Gewaltherrschaft und Kriegen in der Welt aufgerufen und am Morgen des Volkstrauertags am Mahn- und Gedenkstein der Opfer des 1. Weltkriegs auf dem Dorfanger in Schwanebeck versammelt.
Nach Begrüßung durch die Initiatoren, Niels Templin (Vorsitzender SPD-Panketal) und Lothar Giercke (Vorsitzender Die Linke-Panketal) ergriffen verschiedene Rednerinnen und Redner die Gelegenheit, die Aktualität des Gedenkens am Volkstrauertag durch demokratische Kräfte zu beleuchten. Es sprachen der Wahlkreisabgeordnete im Brandenburger Landtag Peter Vida (Freie Wähler), der Bürgermeister Panketals Max Wonke (SPD), die Vorsitzende der SPD-Bernau und Wahlkreisspitzenkandidatin von SPD Bernau und Panketal für die anstehenden Landtagswahlen, Martina (Maxi) Schmidt. Ihre Rede ist anschließend dokumentiert.
Zum Abschluss erläuterte der Ortsvorsteher von Schwanebeck Lutz Grieben (Die Linke Panketal) die Bedeutung des nach Abschluss des 1. Weltkriegs errichteten Kriegerdenkmals im Wandel der Zeiten und für das Gedenken heute vor dem Hintergrund der Kriege in Osteuropa und Nahost, aber auch in anderen Regionen der Welt.
Für das kommende Jahr wird sich die SPD-Panketal dafür einsetzen, das Gedenken zum Volkstrauertag für die wichtigen zivilgesellschaftlichen Gruppen und Kräfte wie die Kirchen, die Sport- und Kulturvereine im Ort, aber auch die Feuerwehren zu öffnen und für ihre Beteiligung in der Vorbereitung und inhaltlichen Gestaltung sowie der Teilnahme ihrer Mitglieder zu werben.
Gedenk – und Mahnstunde am Volkstrauertag, Dorfanger Schwanebeck, 19.11.2023
Rede der SPD-Landtagskandidatin Martina Maxi Schmidt
Am heutigen Volkstrauertag haben wir uns hier zusammengefunden, um den unzähligen Opfern von Krieg, Gewaltherrschaft und Terror in stiller Trauer zu gedenken. Unsere Gedanken gehören den Frauen, Kindern und Männern, die in den ersten Weltkriegen ihr Leben verloren und den über 6 Mio. jüdischen Leben, die durch den Holocaust von Faschisten ausgelöscht wurden.
Wir erinnern an das unfassbare Leid der Menschen, die gefallen sind, aus unmenschlichen Gründen verfolgt und getötet wurden. Wir erinnern an die Trauer und das nicht wieder gut zu machende Leid der Angehörigen und der Überlebenden von Krieg, Gewaltherrschaften und Terror über alle Nationen hinweg. Mit Sorge erleben wir nun einen mit nichts zu rechtfertigenden Krieg in der Ukraine, wo jedes verlorene Menschenleben eins zu viel ist und uns die unerträglichen Bilder, die wir täglich in den Nachrichten zu sehen bekommen, fassungslos, wütend oder traurig, gar hilflos zurücklassen. Seit dem brutalen Angriff der terroristischen Organisation Hamas auf Israel ist nun nichts mehr, wie es einmal war. In Gedanken sind wir heute auch bei den Familien, den unschuldigen getöteten Zivilisten, bei den Angehörigen. Sie haben heute dem Regen getrotzt, um zu erinnern, gemeinsam zu trauern und an dieser Mahnstunde teilzunehmen.
Nie wieder! Gegen das Vergessen! So skandiert es heute. Die Vergangenheit und die Toten sollen uns mahnen, dass sich Faschismus, Antisemitismus, der Holocaust und Krieg und Terror nicht wiederholen. Nie wieder! Gegen das Vergessen!
So skandiert es heute auch, soll keine Floskel sein. Die deutsche Geschichte hält viele Lehren aus dem Nationalsozialismus, gefolgt von faschistischem Terror in der DDR für uns bereit. Ein Blick in die Gegenwart in Deutschland zeigt, dass es Menschen gibt, die sich dieser Lehre offenbar komplett entziehen, die den Volkstrauertag weiter als den Heldengedenktag für Faschisten und Antidemokraten missbrauchen.
Angriffe auf jüdisches Leben, rassistische Übergriffe und Rechtsextremismus nehmen in Deutschland deutlich zu. Angriffe auf Frauen, Kinder und Männer, die Schutz vor Krieg und Verfolgung bei uns suchen, nehmen zu. Meine Damen und Herren, Sie haben den Weg hierher gefunden und setzen damit denjenigen ein wichtiges, entschiedenes Zeichen entgegen, die unsere Demokratie ins Wanken bringen wollen, unsere Gesellschaft gegeneinander ausspielen, denjenigen, die nur Hetzen und Ängste schüren. Das macht mir Hoffnung, dass „Nie wieder“ und „Gegen das Vergessen“ eben keine Floskeln sind.
Unsere Demokratie steht mit Erstarken der Afd auf dem Prüfstand. In Teilen der Afd sehen wir nun öffentlich und unverhohlen rechtsextreme Gedanken sowie Abgeordnete und deren Referenten, die den Holocaust verherrlichen und sich in widerlicher Weise sogar zurückwünschen.
Ohne mich und ohne uns.
Die Erinnerungskultur in Deutschland ist ohne jeden Zweifel wichtig, jedoch ist es mir wichtig, dass es uns als Gesellschaft gelingt und dem Schulterschluss aller demokratischen Parteien obliegt, deutlich zuzeigen, dass Gewalt, Antisemitismus, Rassismus oder faschistische Bewegung in der Gegenwart und in unserer Zukunft keinen Platz haben und wir aktiv gegen die Wiederholung der Geschichte zusammenstehen. Wenn wir wollen, dass „Gegen das Vergessen“ und „Nie wieder“ keine Floskel bleibt, müssen wir sagen „Es reicht“. Ich bin Ihnen sehr dankbar, dass wir heute gemeinsam in dieser Gedenk- und Mahnstunde diesen Schulterschluss zeigen können.
Ich bin Martina Maxi Schmidt, SPD-Landtagskandidatin und danke Ihnen für Ihr Kommen und Ihre Aufmerksamkeit.
Panketal, 17.11.23
Die Änderung des Heizungsgesetzes (GEG) war eines der am intensivsten diskutierten Regierungsvorhaben der ersten Jahreshälfte. Über das GEG und die kommunale Wärmeplanung, die die Grundlage dafür bildet, diskutierten am 15.11.23 im Rathaus Panketal die direkt gewählte Bundestagsabgeordnete Simona Koß und Bernhard Daldrup, kommunalpolitischer Sprecher der SPD -Bundestagsfraktion, vor einem interessierten und kritischen Publikum.
„Wir haben die Verantwortung, unseren Kindern einen lebenswerten Planeten zu hinterlassen. Und dieser Verantwortung kommen wir jetzt nach.“ so Bernhard Daldrup.
Simona Koß betonte, dass es ihr als Sozialdemokratin wichtig ist, dass dieser Wandel sozial gerecht gestaltet wird: „Wir lassen niemanden allein, der Weg zur Klimaneutralität wird für alle gangbar und bezahlbar sein.“
Wie genau dieser Weg beschritten wird, darüber gab Bernhard Daldrup detailliert Auskunft. Die wichtigste Botschaft: Für Mieterinnen und Mieter, für die Besitzerinnen und Besitzer von Eigenheimen ändert sich ab dem 1. Januar 2024, dem Start des Gesetzes, erst einmal nichts. Bestehende Anlagen können weiterbetrieben werden, falls Umbauten anstehen, werden diese bis zu 70 % vom Staat gefördert. Für Neubauten besteht ab 2024 die Verpflichtung zum Einbau emissionsarmer Wärmequellen. Gefragt sind jedoch zunächst die Kommunen, die – zeitlich gestaffelt – in den nächsten Jahren eine Wärmeplanung vorlegen müssen und dabei vom Bund unterstützt werden.
Maximilian Wonke, Bürgermeister von Panketal, berichtete, dass seine Gemeinde die Wärmeplanung schon angegangen ist und die staatlichen Förderungen in Anspruch nimmt. Vorbilder sind Länder wie Österreich, die Schweiz, die Niederlande und Schweden, in denen die Umstellung von fossilen auf regenerative Energiequellen seit Jahren erfolgreich gelingt.
Zum 85. Jahrestag der Pogromverbrechen des 9. November 1938 an unseren jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern im gesamten Deutschen Reich und auch unserer Gemeinde traf sich der SPD – Ortsverein Panketal am Gedenkstein auf dem Zepernicker Dorfanger zu einem stillen Gedenken.
„In diesem Jahr können wir uns nicht zu diesem Gedenktag versammeln, ohne auch die Bilder der aktuellen Ereignisse der letzten Wochen in Israel, aber auch in unserem Land im Kopf zu haben“ betonte der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Niels Templin beim Ablegen des Blumengebindes. „Die Erinnerung bewahren – dem Antisemitismus die Stirn bieten ist nicht nur Staatsräson, sondern unser aller Bürger-innenpflicht, um eine Wiederholung von Pogromverbrechen abzuwehren.“ Er fügte hinzu, dass gerade diese Aufschrift auf dem Gedenkstein, die nach Auskunft des Vorsitzenden der Gemeindevertretung Panketals Uwe Voss seinerzeit einstimmig beschlossen wurde, zu entschiedenen Handeln ermuntern sollte.
Panketal ist da auf einem guten Weg: Im letzten Jahr erinnerte die Gemeinde Panketal durch Verlegung von 6 Stolpersteinen der Zepernicker jüdischen Opfer des NS-Regimes im Beisein von auf der ganzen Welt verstreuten Nachfahren und Betroffenen. Durch Beschluss der Gemeindevertretung trägt die neue Sporthalle an der Straße der Jugend den Namen des in Auschwitz ermordeten ehemaligen Vorsitzenden des Sportvereins VfL Sportfreunde Zepernick.
Für den Holocaustgedenktag am 27.1.2024 streben wir wieder ein gemeinsames Gedenken und Mahnen aller demokratischen Parteien und Wählergruppierungen Panketals an.
Barnim / Bernau – 13.10.2023
Im Landesvorstand der Arbeitsgemeinschaft 60plus entstand die Idee, eine Veranstaltung zu den Reformen der Pflegeversicherung und zur Situation der Pflege im Allgemeinen durchzuführen. Die Arbeitsgemeinschaft 60plus im Barnim hat diese Ideen aufgenommen und um die Fragen rund die Personalnot und Finanzierung durch Betroffene und Angehörige erweitert. Diese drehten sich im Wesentlichen um die Personalnot aber auch um die Frage der Finanzierung durch Betroffene und Angehörige. Die AG 60plus des Unterbezirks Barnim hat dazu eine Themenbezogene Veranstaltung in Bernau durchgeführt.
Es ist der AG 60plus gelungen, anerkannte Experten mit jahrelanger Erfahrung zu diesem Themenkreis für die Vorträge zu gewinnen. Es haben zugesagt Herr Claus Bölicke vom AWO-Bundesverband, Herr Ulrich Wendte vom Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg, sowie auch der Seniorenbeauftragte des Landes Brandenburg Herr Norman Asmus.
Mit Unterstützung des Ortsvereins Bernau konnte im Kulturhof Bernau ein geeigneter und sehr gut erreichbarer barrierefreier Tagungsraum gefunden werden. Wir haben im Landkreis Barnim flächendeckend eingeladen. Die Plakate mit gutem „Wording“ konnten etwa zwei Wochen vor der Veranstaltung an allen zentralen Orten des Landkreises angebracht werden.
Es kamen 45 Teilnehmer, sodass der Saal sehr gut gefüllt war. Darunter waren Vertreter von Seniorenbeiräten sowie viele interessierte Bürger sowie auch Management der AWO sowie Vertreter der Stiftung Lobetal. Die Veranstaltung wurde von Herrn Rolf Brunssen, Vorstandsmitglied der AG 60plus moderiert.
Die Eröffnung wurde durch den Vorsitzenden der AG 60plus Christian Jensen mit einer kurzen Einführung zu den anstehenden Fragestellungen vorgenommen.
In einem Grußwort wies Landrat Daniel Kurth auf die bereits bestehenden umfangreichen Angebote für Senioren im Landkreis hin. Als einer von wenigen Landkreisen bietet der Barnim zwei Pflegestützpunkte in Bernau und Eberswalde an. Zusätzlich wird ein mobiler Stützpunkt eingerichtet, der dann schwer erreichbare Orte in stadtentfernten Bereichen anfährt. Er rief dazu auf, diese Beratungen im vollen Umfange zu nutzen. Zum Thema Fachkräftemangel führte er aus, dass es im Augenblick nicht nur im Pflegebereich Defizite gibt. Alle Branchen klagen über diesen Mangel. Um dem Problem in der Pflege entgegenzuwirken, wird es in Eberswalde zukünftig eine neue Ausbildungsstätte für Pflegeberufe geben. Der Landrat dankte der AG für die Durchführung dieser Veranstaltung.
Herr Claus Bölicke hatte die schwierige Aufgabe, die Pflegeversicherung in ihrer Historie sowie in der heutigen Form dazustellen. Er machte in seinen Ausführungen klar, dass die Pflegeversicherung trotz aller Zweifel ein Erfolgsmodell darstellt und eine unverzichtbare Säule in unserem Sozialversicherungssystem ist.
Die zu erwartenden und unterschiedlichen Beitragserhöhungen im nächsten Jahr sind Folgen von Grundsatzurteilen, die nunmehr kinderreiche Einzahler bevorzugen. Insbesondere die Finanzierung und die gesamtgesellschaftlichen Aufgaben (Coronamaßnahmen und die demographische Entwicklung) führen dazu, dass die Pflegeversicherung zukünftig eine andere Form der Finanzierung erwarten muss. Dies führte auch in der anschließenden Diskussion unter den Teilnehmenden zu starken Nachfragen. So wurde gefragt, wie eine Einbindung der privaten Pflegeversicherung zu ermöglichen wäre. Fest steht für Claus Bölicke, dass es in absehbarer Zeit zu keinen spürbaren finanziellen Entlastungen in der Pflege kommen wird. Menschen, die längere Zeit in einer Pflegeeinrichtung leben, können jedoch von einer Änderung profitieren: Mit dem Ansteigen der Verweildauer können die Pflegekosten bis zu 300 € pro Monat sinken.
Herr Ulrich Wendte, vom Ministerium, hatte sich in seinem Vortrag gut auf die Situation im Landkreis vorbereitet. Er wiess noch einmal darauf hin, dass nicht alle alten Menschen auch pflegebedürftig werden. Laut Statistik sind dies nur ca. 8% der Gesamtbevölkerung deutschlandweit. Mit zunehmendem Alter steigt diese Kurve jedoch an.
Das Land Brandenburg finanziert jedes Jahr Projekte, die zum allgemeinen Wohlbefinden älterer Menschen und ihrer Teilhabe am Leben beitragen. Auch hier warb er für neue Ideen und Initiativen in den einzelnen Kommunen. Der Vortrag machte noch einmal deutlich, dass die Verantwortung für bessere Lebensformen im Alter auch bei den Landkreisen und den Kommunen liegt. Der 7. Altenbericht führt dies noch einmal expliziert aus. Herr Wendte wies in seinem Vortrag auf die Fortsetzung der Pflegeoffensive des Landes Brandenburg hin. Ziel ist es, die Pflege vor Ort bzw. im Quartier zu organisieren. Der Ausbau der Pflegestützpunkte sowie der weitere Ausbau von Kurzzeit – und Tagespflege sind ein weiteres Ziel der Landesregierung. Wie schon angesprochen, fördert das Land Initiativen in den Kommunen. Herr Wendte bedauerte, dass es im Barnim noch einige Kommunen gibt, die diese Unterstützungen nicht oder nur gering abgreifen.
In der folgenden Diskussion wies die Vertreterin der Stiftung Lobetal Frau Möhlhenrich-Krüger auf die erfolgreiche Umsetzung des Pakts für Pflege im Barnim hin. Sie zeigte sich sehr dankbar und anerkennend, dass Brandenburg als eines der wenigen Bundesländer diese Fördermöglichkeiten bietet. Die Stiftung hat Standorte in fünf verschiedenen Bundesländern.
Herr Asmus, bekräftigte die vorherigen Beiträge. Er warb auch für eine bessere Prävention, damit eine Pflegebedürftigkeit möglichst weit hinausgeschoben werden kann. Die Seniorenbeiräte sind das Sprachrohr in die Ministerien und in den Landtag. Anregungen und Kritik wird hier sehr ernst genommen. Natürlich ist nicht Alles sofort und von heute bis Morgen umsetzbar. Manche Anregungen müssen auch im Kontext mit anderen Interessengruppen und der finanziellen Situation im Land gesehen werden. Er ist zuversichtlich, dass auch aus dem Barnim zukünftig weiterhin gute Anregungen kommen.
Die Teilnehmer konnten nach etwa zwei Stunden Vortrag und intensiver Diskussion einige neue Erkenntnisse mit nach Hause nehmen. Es bestehen zwar weiterhin Probleme bei der Gewinnung von Pflegepersonal, jedoch steigt die Zahl der Absolventen der Ausbildungsstätten kontinuierlich. Bezüglich der sehr hohen Zuzahlungen bei den Pflegekosten ist zumindest erkennbar, dass bei längeren Verweilzeiten eine leichte Kostensenkung, um bis 300€ pro Monat zu erwarten ist.
Die Maßnahmen aus der Fortführung der Pflegeoffensive des Landes zeigen gute Ergebnisse. Es ist auch zukünftig die Aufgabe der Kommunen, für eine wohnortnahe Pflege zu sorgen. Der Pakt für Pflege ist dafür ein sehr gutes Beispiel. Große Träger wie AWO und die Stiftung Lobetal beteiligen sich aktiv an diesem Aufbau.
Die AG 60plus hofft mit dieser Veranstaltung den Teilnehmern Verständnis und ein Stück Sicherheit mit auf dem Weg zu geben. Den Referenten wird ein herzlicher Dank für die kompetenten Vorträge ausgesprochen. Die Umsetzung des Paktes für Pflege und der sonstigen Maßnahmen in den Kommunen wird die AG 60plus weiterhin kritisch begleiten.
Ein besonderer Dank geht an den Moderator Rolf Brunssen. Es ist sein Verdienst, dass alle Fragen an die Referenten weitergeleitet und auch beantwortet wurden.
Im Namen des Vorstandes der AG 60plus im Unterbezirk Barnim
Christian Jensen
22. September 2023
Aus Anlass des Gemeindeempfangs zur 20 Jahrfeier veröffentlichen wir das Redemanuskript des Vorsitzenden der Gemeindevertretung Uwe Voß (SPD), der als Zepernicker Urgestein sich seit der Wende 1989 für die Bürgerinnen und Bürger seiner Heimatgemeinde eingesetzt hat
Im Jahr 13 der Deutschen Einheit wurde durch die Kommunalreform die Leistungsfähigkeit der demokratischen Selbstverwaltung der Gemeinden, Städte und Kreise gestärkt. Die Nachbargemeinden Schwanebeck und Zepernick schlossen sich zusammen und bildeten die Gemeinde Panketal. Nicht mehr eine Amtsverwaltung mehrerer kleinerer Kommunen sondern eine direkt von der Gemeindevertretung des Ortes kontrollierte Verwaltung mit einem in direkter Wahl gewählten Bürgermeisters als Verwaltungschef hat nach dem Zusammenschluss die Geschicke des Ortes in die Hand genommen.
2003 begann die Erfolgsgeschichte der Entwicklung zweier Dörfer mit rückständiger Infrastruktur zu einem begehrten Wohn- und Lebensort mit ausgebautem Straßensystem und gepflasterten, gut ausgeleuchteten Gehwegen, modernen Schulen und Kindergärten sowie Sportstätten für einen breit gefächerte Vereinslandschaft. Eine Erfolgsgeschichte, die in den vergangenen 20 Jahren wesentlich durch die sozialdemokratischen Bürgermeister Rainer Fornell (2003-2015) und Maximilian Wonke (ab 2015) und sozialdemokratische Gemeindevertreterinnen und Vertreter gestaltet bzw. mitgestaltet wurde.
Aus Anlass des Gemeindeempfangs zur 20 Jahrfeier veröffentlichen wir das Redemanuskript des Vorsitzenden der Gemeindevertretung Uwe Voß (SPD), der als Zepernicker Urgestein sich seit der Wende 1989 für die Bürgerinnen und Bürger seiner Heimatgemeinde eingesetzt hat:
„20 Jahre Panketal sind ein Anlass zum Feiern, ein Anlass für Rückblick, Draufsicht und Aussicht.
Mehr als 10 Jahre nach der friedlichen Revolution und der Wiederherstellung kommunaler Selbstverwaltung auf dem Gebiet der ehemaligen DDR war es 2003 an der Zeit, die kommunalen Strukturen den gewachsenen Aufgaben anzupassen. Monatelang fand im gesamten Land Brandenburg ein produktiver Streit um das Wie der geplanten Reform statt. Schließlich war klar, dass die Amtsstruktur für die Berliner Umlandgemeinden keinen Bestand haben würde. Das Amt Panketal musste aufgelöst und die Mitgliedsgemeinden in neue Strukturen überführt werden.
Bald schon streckte die Stadt Bernau ihre Hand aus und warb um Schönow, Schwanebeck, Zepernick und all die anderen schönen Orte in der Nachbarschaft der Hussitenstadt. Während in Schönow die Gemeindevertretung die Bernauer Hand ergriff (Bürgerinnen und Bürger signalisierten zuvor den Willen sich Zepernick und Schwanebeck anzuschließen), vollzog sich zwischen Zepernick und Schwanebeck eine, nun ja Vernunftehe. Die Zuneigung zueinander so hoffte man, würde sich später schon noch einstellen. Ich kann sagen, diese Hoffnung hat sich erfüllt. Es ist wie in jeder guten Ehe nach 20 Jahren so, als wäre man schon seit Menschengedenken miteinander zusammen.
Der im Herbst 2003 gewählten ersten Gemeindevertretung Panketals ist es schon bald gelungen Gestaltungswille und Kraft auf das gesamte Gemeindegebiet zu entfalten. Dass der ebenfalls im Herbst 2003 gewählte erste Bürgermeister unserer Gemeinde, Rainer Fornell zuvor Bürgermeister der kleineren Gemeinde Schwanebeck war, stellte sich als Glücksfall für die Integration beider Gemeindeteile heraus.
Natürlich spielten die nun entstandenen Ortsteile Zepernick und Schwanebeck weiterhin einen wichtigen Part im Miteinander der Gremien in Panketal. Nicht das folkloristische Pochen auf Eigenständigkeit war maßgebend für das Wirken der Ortsbeiräte, sondern das Lösen ortsteilspezifischer Fragestellungen. Ob als selbstständige Gemeinde oder Ortsteil Panketals, die Feier zum 750. Bestehen Schwanebecks war ein unvergessener Höhepunkt im Leben der gerade erst entstandenen neuen Gemeinde. Beides, Tradition und Moderne haben in unserem Leben einen angemessenen Platz.
Panketals Gemeindevertreter haben im Ort in den vergangenen zwei Jahrzehnten entscheidende Veränderungen auf den Weg gebracht.
Von der Kanalisation bis zum Straßenbau, Einzelhandel, Telekommunikation, Nahverkehr – es haben in unseren erst 1990 aus einem langen Schlaf erwachten Dörfern moderne Standards Einzug gehalten.
Stolz sind wir Panketaler auf unsere Feuerwehren, deren Ausstattung und Gebäude gerade wieder modernisiert werden. Weit über die Grenzen unseres Ortes haben sich die Kameraden einen herausragenden Ruf erarbeitet – nicht zuletzt durch die Hilfe bei der Flutkatastrophe in Erftstadt.
Wir haben eine hervorragende Schulstruktur geschaffen und sind dabei diese zu erweitern. Wenn ich vor 20 Jahren vorausgesagt hätte, dass wir in den 20-iger Jahren diese Jahrhunderts 100 Millionen Euro in die Bildungsinfrastruktur Panketals investieren werden, hätte man mir Größenwahn unterstellt.
Investitionen in Kitas und Neubau von Turnhallen (ja, die eine wird auch noch fertig) standen in den letzten Jahren auf der Investitionsliste der Gemeinde ganz oben. Eine wachsende Bevölkerung stellt gestiegene Ansprüche. Inzwischen fanden immer mehr Menschen nach Panketal, die Gemeinde hat Wachstumsschmerzen, ohne Frage.
Das Erscheinungsbild Panketals hat sich in 20 Jahren stark verändert. Wer erinnert sich heute z.B. noch an den Ruf Hobrechtsfeldes als verlassenes Dorf am Rande der Großstand. Inzwischen ist unser Tor zum Naturpark Barnim zu einem Schmuckstück geworden in dem man gern und gut lebt und Feste feiert.
Arbeit hatte die Gemeindevertretung in den letzten beiden Dekaden immer mehr als genug. Bebauungspläne, Straßenausbaukonzepte, Flächennutzungsplan, Papiere, Vorlagen Anträge aller Art wurden beraten, auseinandergepflückt, diskutiert, abgelehnt oder beschlossen. Niemand hat gezählt, wie viele Stunden die Ausschüsse, Arbeitsgruppen und die Gemeindevertretung in ehrenamtlicher Arbeit damit zugebracht haben. Die verfassungsgemäße Garantie der kommunalen Selbstverwaltung ist eine immerwährende Verpflichtung für die Bürgerinnen und Bürger. Das nimmt uns niemand ab! Wer sich zur Wahl stellt sollte wissen, dass fünf Jahre kontinuierliches, zähes Arbeiten, wenig Anerkennung und viel Kritik auf ihn warten.
Wer erinnert sich noch an so skurrile Debatten wie über die Subbassblockflöte oder das Loipenspurgerät? Die ausufernden Redeschlachten über vermeintliche Geringfügigkeiten verzerren gelegentlich den Blick auf die großartige Arbeit unserer gewählten ehrenamtlichen Vertreter. Ein Gemeindevertreter ist in den beiden, meist monatlich stattfindenden Sitzungswochen allein mit der Anwesenheit in den Gremien mit circa 10 bis 12 Stunden beschäftigt, hinzu kommen Stunden der Vorbereitung und mit Aktenstudium.
Umso erfreulicher ist es, dass in den vergangenen Jahren sich viele Panketalerinnen und Panketaler dieser Aufgabe gestellt haben.
Eine große Zahl Vertreter aus der Kommunalpolitik hat die Arbeit der Gemeindevertretung in den letzten 20 Jahren geprägt.
Allen voran erinnere ich an unseren viel zu früh verstorbenen Bürgermeister Rainer Fornell. Überzeugt von den uns alle verbindenden Werten und mit rhetorischem Geschick gelang es ihm, der Gemeinde die entscheidenden Impulse für eine gedeihliche Entwicklung zu verleihen und das Bild von einer offenherzigen und lebenswerten Kommune zu prägen.
Erwähnen möchte ich heute auch weitere Gemeindevertreter, die die Arbeit im Rahmen kommunaler Selbstverwaltung prägten. Das waren z.B. Jürgen Rochner, langjähriger Vorsitzender des Finanzausschusses, Christel Zillmann, aktiv in vielen Gremien und unermüdlich im Ort unterwegs, Dieter Schwertner, langjähriger Vorsitzender des Ortsentwicklungsausschusses ein kenntnisreicher Experte für alle Belange der Ortsentwicklung, Heinz Josef Friehe, als Vorsitzender des Hauptausschusses brillanter Schmied von Kompromissen und überparteilichen Lösungen komplizierter Probleme und natürlich Heinz Jochen Bona, ein unbequemer Mahner mit guten Ideen und engagierter Verfechter seines Standpunktes.
Panketal besteht aber aus mehr als Gemeindevertreter, Ortsbeiräte und eine funktionierende Verwaltung. Panketal das sind die vielen Sportvereine mit ihren Mitgliedern, Panketal besitzt inzwischen eine stetig wachsende Kulturszene. In Panketal leben Menschen, die sich für Ihre Mitbürger aufopfern, die einen ganz normalen Beruf nachgehen und ihre Kinder großziehen. Panketal – das sind 21.000 Menschen, die es verdient haben, dass sie mit Respekt und Würde behandelt werden, denn ihre Würde ist unantastbar, so wie wir es inmitten unseres Ort mit in steingehauener Schrift voranstellen.
Dass wir heute auf eine positive Bilanz zurückblicken können, ist nach den Erfahrungen des 20. Jahrhunderts nicht selbstverständlich. Bei aller verständlicher Kritik an unserem heutigen Tun, nichts darf uns davon abhalten auch weiterhin auf unsere Werte und unsere Verfassung zu setzen. Freiheit, Demokratie und Wohlstand bedingen einander. Wir sollten wissen: Es gibt keinen vernünftigen Grund diese Demokratie mit ihren hart erkämpften Werten abzuwählen. Auch sollten wir wissen, dass das Vertrauen in die Kraft unserer Werte tagtäglich erarbeitet werden muss, seien wir hierfür auch in Zukunft bereit, jeder an seinen Ort, jeder mit voller Kraft.
Wie sieht die Zukunft Panketals aus? Klimawandel, Krieg, Pandemien, die Bedrohungen von außen scheinen erdrückend. Die Gemeindevertretung hat reagiert. Mit dem Integrierten Gemeindeentwicklungskonzept IGEK 2040 rüsten wir uns, um auf die unmittelbaren Fragen der Zukunft zu reagieren. Klimakonzept, Regenwasserbewirtschaftungssatzung, Trinkwassersicherung, und Wärmeplanung werden die Themen künftiger Diskussionen sein.
Die Erfahrungen aus der Vergangenheit haben uns gelehrt, dass Zusammenhalt und Solidarität für eine erfolgreiche Entwicklung von größter Bedeutung sind. Schauen wir nach vorn und erweitern wir unseren Horizont. Wir sind in einem der erfolgreichsten Landkreise Deutschlands eingebettet. Leben in einer von Wachstum und Dynamik geprägten Metropolregion in einem Land, das bei allen gegenwärtigen Problemen immer noch den erfolgreichen Weg der letzten Jahrzehnte fortsetzen konnte. Wir leben in Frieden und Eintracht mit unseren Nachbarn beginnend mit unseren Bernauern und – nicht endend – mit den neugewonnenen Partnern aus dem Mutterland der europäischen Freiheit und den alten Partnern aus Erftstadt, deren Hilfe in den Jahren des Aufbaus demokratischer Strukturen unvergessen bleibt.“